"Wen haben wir da nur gewählt, der glaubt ja, was er predigt!", soll in der Kurie getuschelt werden. Ja, das tut er. Und er räumt mächtig auf in der katholischen Kirche.
Papst Franziskus lässt seinen Reden tatsächlich Taten folgen. Und was für welche:
Schon kurz nach seiner Wahl machte er von sich reden, indem er die vorgefahrene Mercedes-Limousine stehen ließ, um den Bus zu nehmen. Er feiert Messen mit den Arbeitern der vatikanischen Gärten, bevorzugt den Kontakt zu den Laien ohne Personenschutz. Und er streicht einzelne Zulagen für Kardinäle, um die Gelder karitativen Einrichtungen zukommen zu lassen. Das ist aber noch lange nicht alles. Tag für Tag setzt Franziskus mächtige Zeichen. Statt des gängigen Nobel-Goldkreuzes trägt Franziskus ein einfaches Strahlkreuz. "Ich brauch kein Goldkreuz!", so der Papst. Statt im Apostolischen Palast nächtigt der "mächtigste" Mann der katholischen Kirche lieber in einem bescheideneren Schlafgemach im Gästehaus Santa Marta.
Und überhaupt redet Franziskus Klartext: Die Kirche sei egoistisch und krank. Sie müsse verkündend und nicht mondän sein. Das sagte er schon, als er noch Kardinal war.
Aktuell macht er den Machenschaften der Vatikanbank den Garaus. Erst feuert den obersten Buchhalter der vatikanischen Immobilienverwaltung, weil dieser unter Geldwäsche- und Korruptionsverdacht geraten war. Kurz darauf schickte Franziskus den IOR-Chef Paolo Cipriani und dessen Vize nach Hause. Überhaupt will er im gesamten Vatikanbankkomplex klar Schiff machen. Bis Oktober will er die Vatikanbank mit der Mission der Kirche im Einklang wissen. Und blickt man auf die Taten seiner Heiligkeit, darf man sich wohl mehr als darauf verlassen, dass hier mächtig aufgeräumt wird. Bravo, Papst Franziskus. Weiter so!
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